maler malerei dortmund
.derkunstbetrieb.
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der Analog
Der Analog im kunstbetrieb setzt
die Arbeiten von fünf Dortmunder
KünstlerInnen in Bezug.

In dieser Ausstellung feiern wir das Analoge,
das, was sich anfassen, anschauen, riechen,
erleben lässt. Malen, auftragen, schweißen,
biegen, kleben, schleifen, zeichnen, kritzeln,
schnitzen - Hand anlegen.

Susanne Grytzka zeigt bei ihrem Debüt
im kunstbetrieb sieben Bildträger mit
Mixed Media auf Drahtbügeln,
die frei im Raum hängen. Die Bildträger sind
aus verdichteter Pappe, sie dienten als Träger
von Stoffballen. Beide Seiten hat Grytzka
bearbeitet, mit eigenen Pinselsetzungen,
handgeschriebenen Textauszügen und mit
aufgeklebten, vorgefundenen Materialien.

Mathes Schweinberger hängt einige seiner
neuesten Arbeiten. Es sind
Kreidezeichnungen, die Dortmunder
Architekturansichten zeigen. Fassaden,
Innenhöfe, Häuserzeilen und Hafenansichten
in meisterhaftem Hell-Dunkel, gewohnt perfekten
Kompositionen und im für Schweinberger
so charakteristischen Strich.

Almut Rybarsch zeigt einen lebensgroßen Engel
aus Zementspachtel und einen Fisch. Der große Fisch,

der durch den kunstbetrieb zu schwimmen
scheint, besteht u.a. aus Milchtütenteilen,
Dosendeckeln, Drähten. Diese so
unterschiedlichen Elemente formt und
verarbeitet Rybarsch zu einem
quicklebendigen, in seiner Bewegung nicht
anders denkbaren Fisch.

Anke Droste zeigt ihre jüngste großformatige
Arbeit. Es ist eine zwei Meter breite
Landschaftsmalerei in Acrylfarben und
Pigmenten. Sie zeigt Farbfelder in Rottönen
mit dem Titel Passage, die Betrachter und Betrachterin
eintauchen lassen. Die Landschaft ist Teil
Drostes Werkreihe frei.

Udo Unkel zeigt figürliche Arbeiten aus Eisen und
Gesichter in Buntsandstein. Das Existenzielle,
das Kernthema seiner Arbeiten, findet bei
den Figuren in einer natürlichen und gleichzeitig
anmutigen Haltung ihren Ausdruck,
in Unkels aus Stein herausgearbeiteten
Gesichtern eher in einer
elementaren, ursprünglichen Ausformung.

Vom 26. August bis zum 9. September
2017 wird die Ausstellung zu sehen sein.
Die Eröffnung findet um 18.00 Uhr statt.
Auch auf dem Hafenspaziergang und bei den
Offenen Nordstadtateliers kann die Schau
besucht werden.

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Nicole Giese
Ruhr Nachrichten,
August 2017

Joachim vom Brocke,
Nordstadtblogger,
August 2014








Fünf Künstlerinnen und Künstler
mit analoger Kunst im kunstbetrieb.
von Michael Lemken, ars tremonia

Die Ausstellung „Der Analog“ in der Dortmunder Galerie „der kunstbetrieb“
befasst sich mit dem physischen Akt des Schaffens. Die fünf teilnehmenden
Künstlerinnen und Künstler haben also an ihren Arbeiten selbst Hand angelegt
und gemalt, geschweißt und gestaltet. Zu sehen ist der Analog noch bis zum 9. September 2017.

Das digitale Zeitalter gebiert virtuelle Welten. Nichts scheint mehr real.
Doch die Kunst ist auch ein Hort des analogen Schaffens. Auch wenn
Videokünstler und Co. jetzt meckern werden (tolle Ausstellungen in dem
Bereich gibt es oft im HMKV, im Künstlerhaus oder in Kunstverein) - für die
meisten Menschen ist Kunst ein physisches Schaffen. Der eine malt, die andere
modelliert und am Ende entsteht etwas Haptisches. Auch wenn der „Engel“ von
Almut Rybarsch sich deutlich besser anfassen lässt als die filigranen Skulpturen von
Udo Unkel, die scharfkantig und zerbrechlich zugleich wirken.

Analog zu sein bedeutet auch, in gewisser Weise Unikat zu sein. Einmalig also.
Denn die Arbeiten wurden alle aus einem bestimmten Stoff geschaffen, der nicht einfach 1:1
kopierbar ist. Die Farbpigmente, die Anke Droste für ihr Bild „Passage“ benutzt hat, sind nur
dort vorhanden und sind nicht in 1 und 0 aufgelöst und überall auf der Welt gleichzeitig verfügbar.

Hinzu kommt, dass in der Ausstellung die Werke miteinander in Kontakt stehen. Drostes Horizont
wird in den Skulpturen von Unkel aufgenommen, Rybarschs Fisch und Engel stehen nicht nur als
Objekt an sich, sondern sind künstlerische Raumteiler, die die Besucher durch die Ausstellung führen.

Hier lenken sie den Weg zu den Installationen von Susanne Grytzka, die Stoffballenhalter künstlerisch
verfremdet oder zu Mathes Schweinberger, der mit seinen Zeichnungen aus der Dortmunder Nordstadt
ein gewisses Heimatgefühl erzeugt.

Insgesamt zeigt die Ausstellung fünf unterschiedliche Positionen,
die sich trotz ihrer Verschiedenheit zu einem Ganzen verknüpfen.


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Artikel von
Michael Lemken,
ars tremonia, Aug. 17