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zerbrechlich
handle with care
Zerbrechlich und zart wirken die abgelichteten Gesichter
auf den überlebensgroßen Fotografien von Anke Droste.
Aufgefordert, das Schau-Fenster der Galerie zu gestalten,
griff Droste zur Kamera und lichtete die Kinder ab, die täglich
auf ihrem Schulweg an der Galerie vorbeikommen.
Aufnahmen, bei denen der Abgelichtete gebeten wird, in die
Kamera zu schauen, stellen immer eine Unterbrechung des Alltags dar. Das Leben macht eine Pause, der Fotografierte steht für die Zeit
still, er ist herausgenommen aus jeder Aktivität und Regung. Das kennen
wir sonst nur aus dem Schlaf. Besonders ungewohnt und auffallend ist
dieser Zustand bei Kindern.
Die Konturen und Gesichtszüge der Abgebildeten sind gedämpft.
Zwischen Linse und Motiv stand jeweils die Fensterscheibe der Galerie.
Hierdurch wird der Blick mitunter vage und unbestimmt. Zusätzlich
scheinen die Reflektionen von Lichtern, Spiegelungen von Landschafts-
elementen die Gezeigten in eine andere Welt zu entrücken.
Für diesen Augenblick sind die Porträtierten herausgenommen aus der
Gegenwart, aus der Konfrontation mit den Gegebenheiten einer Kindheit
in unserer Stadt in dieser Zeit.
Die Kinder wirken geschützt und eingehüllt. Ihre Bedeutung und
Zerbrechlichkeit werden sichtbar.
Um diesen Eindruck zu verstärken wählte Anke Droste als Material,
auf dem die Fotos gedruckt sind, ein halb transparentes Nylongewebe.
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