Auszug aus Simone Rikeits Einführung in die Ausstellung dock 147 im kunstbetrieb:

... Das Dock als Teil eines Hafens wird im Ausstellungstitel mit dem Dortmunder Hafen und dessen Postleitzahl 44147, verkürzt 147, verknüpft, doch sind es weder nur auf Dortmund zu beziehende Motive noch sind es nur Hafenansichten, die sich hier präsentieren.

Es sind expressionistisch anmutende Arbeiten in kräftigen Farben, mit gegenständlich erscheinenden Motiven gleichermaßen wie mit abstrakten Formen oder gestischen Farbverläufen. Es sind Schiffe, Container, Sattelschlepper, Dampfwalzen, LKW und Autos, die hier präsent und atmosphärisch in Erscheinung treten. Die Atmosphäre steht in der Arbeit von Sylvia Reuße im Vordergrund.  Nicht der Gegenstand wird dokumentiert sondern die Atmosphäre des Gegenstandes, bzw. die Umgebungslandschaft des Gegenstandes wird festgehalten. Zu sehen sind unterschiedlich eng gewählte post-industrialisierte Landschaften, denen Sylvia Reuße auf ihren Fahrten zwischen Dortmund und Duisburg begegnet. Immer die Kamera zur Hand, erfasst sie die Motive fotografisch, die ihr in der eigenen gestalterischen Umsetzung als Impuls dienen.

Sie selbst schreibt „Ein Gegenstand oder Motiv ist für mich Inspirationsgrundlage und Impulsgeber für meine eigene Figuren- und Formensprache. Die Objekte und Konstellationen bilden einen Startpunkt für meine Bilder – die Realität wird zum groben Richtungsweiser für meine eigene Welt, sie wird in eigene kompositorische und inhaltliche Bahnen gelenkt.
Meine visuelle Wahrnehmung ist immer eng mit meinen Emotionen verbunden, ist deshalb auch einem ständigen Prozess von gefühlsmäßiger und intellektueller Deutung unterlegen. Es geht also in meinen Bildern nicht um bloße Abbildung von Realität, sondern die Bilder sollen Geschichten erzählen.“ ...